Kreativität, Phantasie und Geselligkeit
Vieler Besucher beim Stadtfest Kohren-1050 mit Michaelismarkt
Der Höhepunkt des Festjahres Kohren-1050 ist Geschichte. Vom 20. bis 22. September feierten Besucher von nah und fern und die Kohrener das Jubiläum der Ersterwähnung. Es war bestimmt von kreativen Darbietungen, von phantasievollen Geschichten und vom geselligen Zusammensein. Die Bilder geben einen kleinen Einblick in das abwechslungsreiche Wochenende. Und was besonders schön war: Alles ist gut verlaufen ohne Zwischenfall – also ein rundum gelungenes Stadtjubiläum:
Eindrücke vom Festwochenende
Nach der Eröffnung des Marktes, haben Musik, Tanz, Theater und Interviews das Bühnenprogramm bestimmt.
Der Michaelismarkt war gut besucht – vor der Bühne drängten sich die Besucher. Und für die Stände interessierten sich groß und klein.
In den Gassen von Kohren traf man seltsame Figuren, wie z.B. die Artistokraten, die auch abends mit ihrer Show die Besucher begeisterten. Und in den Gassen traf man nachts auf den Nachtwächter.
Höhepunkt des Festes war der Jubiläumsabend. Die große und kleine Garde der Kulturfreunde stimmten die Besucher ein. Der Reigen der Historischen Figuren und das Theaterstück „Ritter Kunz von Kaufungen und seine 30 Reiter“ (Bilder siehe Titelseite) gaben historische Einblicke. Die Show der Artistokraten und das Konzert mit der Fiddel Folk Family standen im Zentrum des Festabends.
Höhepunkt des Festes war der Jubiläumsabend. Die große und kleine Garde der Kulturfreunde stimmten die Besucher ein. Der Reigen der Historischen Figuren und das Theaterstück „Ritter Kunz von Kaufungen und seine 30 Reiter“ (Bilder siehe Titelseite) gaben historische Einblicke. Die Show der Artistokraten und das Konzert mit der Fiddel Folk Family standen im Zentrum des Festabends.
Warum Kohren 1050 Jahre feiern kann!
Ob Kaiser Otto II. tatsächlich wusste, wo sich der Ort Kohren befand, als er diesen im Jahr 974 dem Merseburger Bistum schenkte, muss bezweifelt werden und es war ihm wahrscheinlich auch nicht sonderlich wichtig. Kohren war zu diesem Zeitpunkt kaum mehr als ein befestigter Hof inmitten einer kleinen slawischen Siedlung, die sich in einem größeren Waldgebiet befand. Die Schenkung diente dazu, das noch junge Bistum – es wurde 968 gegründet – finanziell zu unterstützen.
Anders als bei vielen anderen Orten in Sachsen ist es jedoch nicht eine Urkunde, aus der wir von dieser Schenkung erfahren, sondern ein Bericht, eine Chronik, die davon erzählt. Es sind die Aufzeichnungen des Merseburger Bischofs Thietmar. Er zählt zu den bedeutendsten Geschichtsschreibern der Zeit der ottonischen Könige und verfasste seine Chronik zwischen 1012 und 1018. Dabei ging es ihm nicht um die Aneinanderreihung historischer Fakten, sondern er verfolgte verschiedene Absichten. Die wohl Wichtigste war, den Leser über das Unrecht zu informieren, welches dem Bistum Merseburg widerfahren war und an der es noch immer litt.
Was war also geschehen? Nach zahllosen Auseinandersetzungen zerstörte im Jahr 929 König Heinrich die Festung Gana, Hauptfestung des slawischen Stammes der Daleminzier. Infolgedessen wurden in den slawischen Gebieten zwischen Saale und Elbe herrschaftliche Strukturen aufgebaut, denen später kirchliche folgen sollten. Und so wurden in den slawischen Gebieten im Jahr 968 die Bistümer Meißen, Merseburg und Zeitz gegründet. Um den Lebensunterhalt der Geistliche zu sichern, wurden sie mit verschieden Einkünften, also mit Besitz ausgestattet. Von den neu eingerichteten Bistümern war das Merseburger das kleinste und auch seine Ausstattung war eher bescheiden.
Der zweite Bischof war Giselher, ein Mann mit Ambitionen und Ehrgeiz. Es gelang ihm, den Besitz seines Bistums zur vermehren, doch scheinbar reichte es ihm nicht aus, Bischof eines eher kleinen und unbedeutenden Bistums zu sein. Als 981 der Magdeburger Erzbischof Adalbert verstarb, sah Giselher seine Chance und setzte alle Hebel in Bewegung, den Stuhl des prestigeträchtigen Erzbistums an der Elbe zu besetzen. Dies gelang ihm auch und zugleich sorgte er für die Auflösung des Bistums Merseburg im Jahr 981. Der Besitz wurde zwischen dem Meißner und Zeitzer Bistümern sowie dem Erzbistum Magdeburg aufgeteilt.
Doch sollte diese Auflösung nicht von Dauer sein, es gab Einwände gegen diesen scheinbar willkürlichen Akt. Im Jahr 1004 wurde das Bistum wieder hergestellt. Doch waren zu diesem Zeitpunkt zum Teil die Ausstattung und die Grenzen in (vielleicht auch mit Absicht) Vergessenheit geraten. Damit schließt sich der Kreis und wir kehren zurück zu Thietmar. Als dieser 1009 Bischof geworden war, beschäftigte ihn die Wiedergewinnung des Bistumsbesitzes zeit seines Lebens. Nicht selten erscheint der Besitz in Thietmars Erinnerung größer, als er es einstmals war.
Die wichtigste Waffe, um seine Ansprüche durchzusetzen, war die Feder. Seine Chronik beschrieb das erlittene Unrecht und zugleich sollte sie das Bistum auch zukünftig schützen. Und so erzählte er von der Schenkung durch Kaiser Otto II. Die Ersterwähnung war also ein Ergebnis eines Streites – aber welch ein Glück in all diesem Streit: Da Kohren zum ehemaligen Besitz des Bistums gehörte, wurde auf diese Weise des erste Mal im Jahr 974 schriftlich erwähnt.
Dr. Dirk Martin Mütze
Direktor der Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis
Im Jahr 974, also vor 1050 Jahren, ist Kohren das erste Mal erwähnt worden. Anlässlich dieses Jubiläums feiert Kohren-Sahlis mit seinen Gästen das ganze Jahr 2024. Besuchen Sie uns in Kohren-Sahlis und freuen Sie sich auf viele Fest-Veranstaltungen:
Drachenfest
mit Prämierung der Sachsenmeister des KfZ-Veteranen-Sport und Oldtimerrundfahrt am 31.10.2024 auf dem Elisenhof in TerpitzVortrag "Glasbilder aus dem Archiv Hofmannsche Sammlung"
1.11.24, 19 Uhr Präsentation und Vortrag von Corinne Schulze, Leiterin der Kohrener Museen86. Rassegeflügel Ausstellungen
Organisiert durch den "Rassegeflügelzuchtverein Kohren-Sahlis u.U. e.V." am 23.11. und 24.11.2024
Das Kohren1050-Quiz war für alle eine Herausforderung. Aber 98 Personen haben das Kohren1050-Quiz ausgefüllt. Davon haben 38 alles richtig angekreuzt. Aus diesen wurden von den Tänzerinnen der Kohrener Kulturfreundeam Festabend auf der Bühne zehn Gewinner*innen gezogen. Drei Gewinne konnten gleich an die glücklichen Anwesenden übergeben werden. Die sieben nicht anwesenden Gewinner*innen wurden telefonisch benachrichtig und haben sich ihre Preise beim Kohrener Geschichtsverein e.V. abgeholt. Allen ganz herzlichen Dank fürs Mitmachen!
Danke an alle, die Kohren-1050 möglich gemacht haben
Und am Schluss darf der Dank nicht fehlen. Viele haben Kohren-1050 erst möglich gemacht – durch ihre Spende, durch ihr Engagement oder sogar durch beides. Wir möchten deshalb doch nochmals alle Namen der Vereine, der Betriebe und der Einzelpersonen nennen, die zum Gelingen beigetragen haben. Es ist eine beachtliche Liste von über 150 Namen. Es sind: .
Angela Schubinski, Anita Boritz, Adelheid Reinelt, Alexander von Einsiedel, Andreas Scholz, Angela Mühlberg,
Anne Schubert, Antje Kranstöver, Arndt Kluge, Arnold Lichttechnik, Astrid Friedemann, Axel und Susann Kästner, Balancehaus, Barbara Hennig, Berger Landtechnik, Birgit Kussmann, Birgit Wagner, Bofrost, Carolin Rostalski,
ChrEAnS, Christian Schuffels, Christiane Redemann, Christine Ruf, Claudia Vater, Corinne Schulze, Cornelia Hennig, Cosimo, Daniel Ludewig, Deutsche Gesellschaft für Engagement und Ehrenamt, Dieter Marlow, Dirk Mütze, Doris Häßler, Dörte Schimke, DRK Station Kohren-Sahlis, Eckhard Mierzwa, Elisabeth Schulze, Elisenhof, Elke Dietrich, Elke Henschel, Emilian Dühring & Freund*innen, EnviaM / Mitgas, Eva-Maria Blüthner, Falk Mäder, Falk Opelt, Fam. Hessel, Fam. Geuther, Fam. Lippmann, Fam. Manke & Freund*nnen, Fam Ziegler, Felix Sporbert&Freunde, Florian Hensel, Förderverein Rokokopark Sahlis, Frank Steinbach, Franziska Mascheck, Gärtnerei Kühnert, Gäste der Vorträge zur Kohrener Geschichte, Gaststätte&Pension Winkler Terpitz, Georg-Ludwig von Breitenbuch, Gerd Welker, Gert Schreiber, Grit Kuhnitzsch, Grundschule KoSa, Gundula Müller, Hanno Marlow, Harmut Rössler, Heike Schreiber, Heimvolkshochschule und alle Mitarbeitende, Hochzeitsambiente sunflower, Ilke Schulz, Ines Harzendorf, Ingrid Deich, Irrgarten der Sinne, JaLiMeu, Johanna Schubert, Jörg Günther, Jörg Müller, Jugendbeteiligung Frohburg, Jugendclub Streitwald, KALU der Zauberer, Karolin Daberstiel, Katharina Marlow,
Katharina Röhl, Katharinas Gäste, Katrin Mehlstäubl, Klaus Steglich, Kohrener Bläserchor, Kohrener Geschichtsverein, Kohrener Kirchenchor, Kohrener Kulturfreunde, Kohrener Landfrauen, Konrad Pohl, Kristin Drechsel, Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land der Sparkasse Leipzig, Kulturgut Linda, Landesdirektion Sachsen, Landkreis Leipzig, Laurenziuspflege, Legato Linda, Luftflug, Maiken Scharf, Manfred Lätzsch, Marc Mascheck, Maren Weber, Margot Maidorn, Marian Thielemann, Marius Göricke, Marika Winkler, Marleen Schulz-Döhring, Martin Koenitz, Martina Hahn, Michael Welker, Natascha Reichert, Nicole Preißner, Nikolai Marlow,
Olaf Kämpfner, Oldtimerverein, Ortschaftsrat KoSa, Peter Ruf, Philipp Plaschtokat, Rainer Haustein, Regina Kliemand, Reinhard Pohl, Rico Reifert, Roswitha Mohaupt, Sächsische Kulturstiftung, Sächsisches Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V., Sebastian Weber, Siegmund Kokot, Siegmund Mohaupt, Siegrid Barthel, Sigrid Kortschlag,
Sirko Anders, Sommerrodelbahn, Sparkasse Leipzig, Stadt Frohburg, Stefanie Dunger, Steffi Dühring, Tänzerinnen der Kleinen und der Großen Garde, Theaterkinder der Film-und Theaterschule Salofe, Thomas Göricke, Töpferhaus Arnold, Töpfermarktverein, Tourismusverein Borna und Kohrener Land, Valeria Urban, Vincent Schneider
Katharina Marlow, Peter Ruf
Bilder von Kristin Drechsel
"Kohren-1050“ – Das Jubiläumsjahr 2024 hat begonnen
Die Töpferstadt Kohren wurde also vor 1050 Jahren, im Jahr 974, das erste Mal erwähnt. Heute ist Kohren-Sahlis ein Stadtteil von Frohburg. Auf Anregung des Kohrener Geschichtsvereins trafen sich im Herbst 2023 Vereine aus Kohren und Umgebung, um Ideen zu sammeln, wie wir dieses Jubiläum gebührend feiern wollen. Ein Organisations-Team bildete sich, das nun die Vorbereitungen koordiniert, als Veranstalter firmiert der Kohrener Geschichtsverein. Das Organisations-Team informiert hier regelmäßig über alle Glanzlichter des Festjahrs.
Start ist am 6. Februar mit einem Vortrag über den Chronisten Thietmar von Merseburg, dem wir ja die Ersterwähnung verdanken. Es folgen fünf weitere Vorträge zu Kohrener Geschichte und Geschichten (s. Vortragsreihe).
Die rund 30 überwiegend ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen im Festjahr präsentieren Traditionen, historische Ereignisse, Unterhaltung und Kunst für alle Generationen (s. Eventkalender).
Gäste finden dort jeweils das Kohren-1050-Quiz vor - es lädt zu einem Entdeckungsrundgang durch unser idyllisches Städtchen ein und verheißt den Gewinnern attraktive Preise.
Feierlicher Höhepunkt wird das große Stadtfest vom 20. bis 22.September gemeinsam mit dem traditionellen Michaelismarkt.
Damit das Festjahr ein unvergessliches Ereignis für das ganze Kohrener Land wird, ist die Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner, der Vereine, der Gewerbetreibenden und Unternehmen wichtig und willkommen. Es gibt vielfältige Möglichkeiten des Engagements, es braucht viele Personen, die sich mit Herz, Ideen, Tatkraft oder mit Spenden einbringen ins Jubiläumsjahr.
Wer Fragen oder Lust auf Mitarbeit hat, schreibt einfach an info(at)kohren-1050.de. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Katharina Marlow
vom Organisationsteam "Kohren 1050"